Seit Jahren klagt die Schweiz über die ungebremste Kostensteigerung im Gesundheitswesen. Und seit Jahren machen sich kluge Köpfe unentwegt Gedanken, wie der Anspruchsinflation unserer Gesellschaft, den Doppelspurigkeiten und der Verschwendung in unserem Gesundheitssystem beizukommen ist. Was dabei herauskommt: Kompromisse, die mehr auf Symptombekämpfung als auf Ursachenbeseitigung abzielen, aber den Administrationsaufwand kontinuierlich erhöhen.
Die Ausgangslage scheint klar: Versicherte ärgern sich jährlich über Prämienerhöhungen, erwarten aber uneingeschränkten Zu-gang zu einer medizinischen Versorgung auf höchstem Niveau. Das Gesundheitssystem selber ist stark fragmentiert – auf der einen Seite durch den ambulanten und stationären Sektor, auf der anderen Seite durch die föderalistische Kompetenz- und Aufgabenabgrenzung. Hinzu kommen die verschiedenen Akteure, die in diesem System divergierende Interessen und Ziele verfolgen. Die Konsequenz: Angebotsüberhang, redundante Versorgungsstrukturen, unzureichende Koordination der Prozesse zwischen Sektoren und Akteuren. Und stetig steigende Kosten.